Zahnersatz auf Implantaten

Als Implantate werden im Bereich der Zahnmedizin künstliche Zahnwurzeln bezeichnet. Sie können immer dann Anwendung finden, wenn keine natürlichen Zähne mehr im Kiefer vorhanden sind. Implantate haben eine schraubenförmige oder zylindrische Form und bestehen in der Regel aus Titan, das sich als besonders körperverträglich erwiesen hat.
Es stehen aber auch metallfreie Alternativen zur Verfügung. Da das Implantat fest im Kieferknochen einheilt, kann es die Funktion einer Zahnwurzel übernehmen. So können, nachdem ein Pfeiler auf das Implantat gesetzt wurde, an diesem Kronen, Brücken oder Prothesen befestigt werden.

Zahnersatz auf Implantaten bietet viele Vorteile, da Funktion und Ästhetik den natürlichen Zähnen am nächsten kommen. Ist nur ein Zahn verloren gegangen, kann z.B. das Beschleifen der Nachbarzähne für eine Brücke vermieden werden. Teilprothesen und besonders Totalprothesen können in ihrem Halt eine wesentliche Verbesserung erfahren. Je mehr Implantate gewählt werden, desto komfortabler kann der Zahnersatz z.B. durch gaumenfreie Prothesen gestaltet werden. Auch komplett festsitzender Zahnersatz ist wieder möglich. Da Implantate wie natürliche Zähne die Kaukräfte auf den Kieferknochen über-tragen, kann ein Knochenabbau durch fehlende Belastung verhindert werden. Langfristig ist damit eine solide Basis für Zahnersatz und mehr Lebensqualität durch Freude beim Sprechen und Kauen geschaffen.

Bei der Implantation wird unter örtlicher Betäubung nach dem Aufklappen von Zahnfleisch
und Knochenhaut der Kieferknochen freigelegt. Nachdem der Knochen mit einem Bohrer
vorbereitet wurde, kann das passende Implantat dort eingebracht werden. Danach wird
die Wunde vernäht und eine Einheilzeit von drei bis fünf Monaten abgewartet. In dieser Zeit darf das Implantat nicht belastet werden und wächst fest mit dem Kieferknochen zusammen. Da ein genügendes Knochenangebot Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation ist, muss unter Umständen der Knochen vorher mit eigenem Knochen, Knoche-ersatzmaterialien oder Membranen aufgebaut werden. Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch beim Implantieren Risiken, welche vorher eingehend besprochen werden.

Implantate werden seit 40 Jahren eingesetzt und haben eine hohe Erfolgsquote. So gelingt in 95% der Fälle die Einheilung. Nach zehn Jahren sind noch 95% der Implantate funktionstüchtig. Bei guter Allgemeingesundheit, regelmäßigen Kontrollen und einer kontinuierlich guten Pflege können Implantate ein Leben lang halten. Durch die professionelle Zahnreinigung wird die persönliche Mundhygiene perfekt unterstützt und der langfristige Erfolg gesichert.

Zu Beginn der Behandlung mit Zahnimplantaten steht immer die ausführliche Befundaufnahme. Der Behandlungsbedarf wird eingeschätzt und es wird erläutert, welche Behandlungen vor der Implantation abgeschlossen sein sollten.

Die Vor- und Nachteile des implantatgetragenen Zahnersatzes sowie die konventionellen Alternativen werden dargestellt und zusammen die für Sie beste Variante gefunden. Für die Implantation selber überweisen wir Sie zu erfahrenen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen, welche auf Implantate spezialisiert sind. So wird in enger Zusammenarbeit mit dem Chirurgen sowie dem zahntechnischen Meisterlabor ein individuelles Konzept zur Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik Ihres Kausystems erarbeitet.

Für gesetzlich versicherte Patienten muss vor Behandlungsbeginn ein Heil- und Kostenplan erstellt werden, welcher dann zur Genehmigung bei der Krankenkasse einzureichen ist. Die Krankenkassen beteiligen sich mit einem Festzuschuss anteilig an den Kosten. Dieser erhöht sich bei entsprechend geführtem Bonusheft. Wurde außerdem eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen, kann sich der Eigenanteil weiter verringern. Für Privat-Versicherte kann vor der Behandlung ein Kostenvoranschlag zur Abklärung der Kostenübernahme durch den Versicherer angefertigt werden.